In
diesem GP-Kart ist bereits ein Kabelbaum mit einem Kabelstecker
für eine typische klassische Bosch-Motronic vorhanden. Also
wurde
die ZES-Leiterkarte in ein passendes Gehäuse mit solch einem
Gerätestecker eingebaut (hier eine BMW-E30-Motronic).
Die Leiterkarte der ZES ist
nur 40% so
groß, wie die originale und benötigt nur die halbe
Höhe
- damit paßt also auch der Gehäusedeckel ohne
Probleme
später drauf.
Und wie benutzt man die
ZES und die ZESwinnie? Hier kommt ein Crash Kurs...
Zuerst im Fenster TEST:
Erst einmal die Düsen und die Zündspulen testen. Dann
diese elektrisch von der ZES trennen und einen Anlasserlauf
durchführen. Dabei sollte bei Sensorstabilität
4x"ok" stehen. Nebenbei ließt man im
Großbild oder Hauptfenster die Drehzahl ab, die die ZES beim
Starten erkennt.
Die Einspritzdüsenschätzung gibt Aufschluss, ob die
verwendeten Düsen ausreichend Durchfluß haben. Die
Düsen kenne ich ja schon, die Motordaten auch. Zu beachten
ist, dass die Düsenschätzung 2-Takter annimmt. Das
heißt ja, ein Einspritzvorgang je Umdrehung. Da der Testmotor
ein 4-Takter ist, funktioniert die Schätzung, wenn man z.B.
die Durchflußmenge der Düsen verdoppelt eingibt.
Die Zündspulenschätzung zeigt mit den aktuell
ausgemessenen Werten der Zündspule nahezu die Ladezeit, die
ich vor Jahren im Labor meiner ehemaligen Firma vom pfiffigsten
Elektroniker on earth (Peter) hab ausmessen und empfehlen lassen:
2750µs.
Dann das Fenster EINSTELLUNGEN:
Die
Motortypika sind oben beschrieben. Triggerrad und -lücke,
sowie Sensorposition sind motorspezifisch. Die Schnellstartdrehzahl
liegt nach Anlasserlauf ohne angeschlossene Einspritzdüsen bei
rund
240Umin. Die Umschaltzeit der E-Düsen ist mir mit ca.
1000µs bekannt,
könnte jedoch mit dem Enspritzdüsentest (neu ab
ZESwinnie 1.D) ermittelt
werden. Der Begrenzer ist auf die bereits mehrfach auf der
Strecke erprobten Werte eingestellt. Die Sensoren sind nach
Bedienungsanleitung ermittelt. Der am Kart verbaute Drehzahlmesser
benötigt 2 Impulse pro Umdrehung der KW für die
korrekte Anzeige.
Und dann im HAUPTFENSTER:
Das Kennfeld. Die Daten aus der bisher benutzen ECU muß ich
von Hand übertragen. Dabei sind ein paar geschätzte
Anpassungen vorzunehmen,
denn die Stützstellen der beiden Kennfelder sind
unterschiedlich. Ab 11000 ist's eigentlich egal, aber so sieht's
irgendwie übersichtlicher aus...
Die Temperaturkennlinien mußte ich benfalls
übesetzten. Dabei hab ich parallel die Anfettfaktoren versucht
aus dem
Netz zu verifizieren. Die ZZP-Kennlinie ist ebenfalls im unteren
Drehzahlbereich umgerechnet und läßt den halbwarmen
Motor recht flink (für einen 1000er) bei "halber
Drosselklappe" hochdrehen.
Nun kommt die eigentliche Arbeit: die Feineinstellung der Kennlinien
und des Kennfeldes. Das wird etwas Zeit und einige
Tankfüllungen und nachbarschaftliche
Beruhigungsmaßnahmen, wie z.B. Grillaktionen, erfordern. Da
ich mit dem Kart in keinem STVO-Bereich fahren darf, such ich mir
passende ebene Flächen in der Nähe - mal sehen, wer
mich da mal "probieren" läßt ;-)
Apropos
halbwarm: Die paar
Versuche bei verschiedenen Drehzahlen brachten die Lambdasonde auf
Arbeitstemperatur. Da konnte ich zumindest stellenweise kontrollieren,
dass das Gemisch im akzeptablen Breich liegt.